MediaMonday: Besser auch mal „Online Only“
Der zweite MediaMonday stand ganz im Zeichen der Trimedialität. Franziska Maurer berichtet von ihrer Arbeit als trimediale Reporterin beim SWR.
Ein Beitrag von Martin Imruck
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Der zweite MediaMonday zum Thema „Kommunikation in Bewegung“ stand ganz im Zeichen der Trimedialität. Unter dem Titel „Neues aus der Anstalt – Trimedialer Journalismus beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ gab mit Franziska Maurer eine ehemalige Master-Absolventin der Hochschule Einblicke in ihre Arbeit beim Südwestdeutschen Rundfunk (SWR). Dort ist Maurer nach einem Volontariat von 18 Monaten nun seit einem Jahr als trimediale Reporterin unterwegs.
Vor dem thematischen Einstieg gab die 28-Jährige einen kurzen Überblick zu ihrem Arbeitgeber, der mit rund 3.500 Mitarbeitern, drei Funkhäusern (Mainz / Baden-Baden /Stuttgart) sowie zahlreichen Lokalstudios über 15 Millionen Menschen im Sendegebiet Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg versorgt. Von den insgesamt neun Sendeanstalten der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) bespielt das SWR das zweitgrößte Sendegebiet. Jede fünfte Einbringung für die ARD kommt aus dem Südwesten.
Wie ist Trimedialität zu verstehen?
„Das Internet hat die Medienwelt auf den Kopf gestellt“, beginnt die Journalistin ihren Vortrag. Seitdem Empfänger selbst zu Sendern werden und selbst entscheiden, wo, warum und wann die Inhalte genutzt werden, müsse das Zusammenspiel der Medien besser denn je abgestimmt werden. Seit 2010 arbeitet beispielsweise der SWR seine Nachrichten trimedial auf. Gleichzeitig sieht Maurer noch weiteres Potential und setzt sich dafür ein, dass die Online-Berichterstattung noch stärker ausgebaut wird. Bislang ist das Online-Angebot nämlich meist noch auf die Aufbereitung von TV oder Radio-Beiträgen beschränkt.
Ihre Arbeit als trimediale Journalistin bezeichnet Maurer selbst als „spannend und abwechslungsreich“. Wöchentlich wechseln die Aufgaben zwischen TV, Radio und Online. Dabei versteht die 28-Jährige Trimedialität als effiziente und kostensparende Organisationsform zusammengesetzt aus kooperativem Arbeiten und Vernetzung. „Der Journalist muss nicht alles können, aber alles kennen. Dann ist es wichtig, dass miteinander gesprochen wird“, betont Maurer.
Hoffnung auf weitere „junge Projekte“
Um Online in größerem Maße mit Inhalten zu bespielen, hofft Maurer darauf, dass die ARD in Zukunft mehr Mut beweist neue Projekte von sich aus zu entwickeln und so künftig für mehr Gesprächsstoff auf den eigenen Plattformen sorgt. „Es gibt zu wenig Online Only“, sieht die Reporterin Online derzeit noch als „Stiefkind“ von TV und Radio. Besonders bei der Zielgruppe zwischen 14 und 29 Jahren hakt es bei den Öffentlich-Rechtlichen. Eines dieser jungen Projekte sind die „DasDing vorOrt-Reporter“, die Maurer den über 40 Zuhörern genauer vorstellt.
Seit 2013 haben fünf Reporter die Aufgabe nach Themen für die besagte Zielgruppe zu suchen. Diese werden dann für Online aufbereitet, meist als Text und Video. Über die Website sowie Social Media und YouTube gewinnen die „vorOrt-Beiträge“ dann Reichweite.
„Ich bin ein großer Fan des Projektes. Wir können sehr viel experimentieren, was riesig Spaß macht. So kann junger Journalismus aussehen“, lobt Maurer das Format für die Kernzielgruppe zwischen 14 und 21 Jahren. Dabei sei es stets eine Herausforderung zu überlegen, wie man mögliche Themen für das Publikum umsetzten kann. Als Beispiel zeigt die ehemalige Studentin des Mediencampus einen Beitrag über den Tornado im rheinhessischen Framersheim.
Precomp that shit – Motion Design von Heiter bis Wolkig
Auch beim nächsten MediaMonday geben wieder ehemalige Studenten der Hochschule Darmstadt Einblicke in ihre Arbeitswelt. Sebastian Metz und Björn Simonsen zeigen am Beispiel ihrer Firma wecandance die Bandbreite der Aufgabenstellungen von Motion Designern.