ScienceWednesday: Storytelling im Gesundheitsjournalismus
Diesmal drehte sich alles um das Thema Storytelling im Gesundheitsjournalismus. Prof. Dr. Silke Heimes erklärte, wie man gezielt die Rezipienten anspricht.
Ein Beitrag von Lisa Mann
Sonntag, 6. Dezember 2015
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Zu Beginn ihres Vortrags definierte Silke Heimes den Begriff Storytelling. Hierbei handele es sich nicht um einen präzise definierten Begriff, sondern eher um ein Schlagwort. Des Weiteren spielen vier Faktoren eine wichtige Rolle: Erzähler, Adressat, Geschichte und Form. Es komme also darauf an, welche Geschichte erzählt und wie diese erzählt werde.
Laut Heimes wird im Gesundheitsjournalismus Storytelling vor allem gebraucht, um medizinische Sachverhalte verständlicher und harte Fakten anschaulicher darzustellen. Auch könne dadurch eine größere Aufmerksamkeit der Rezipienten gewonnen werden. Zudem bekämen die Leser die Möglichkeit, sich mit den Protagonisten zu identifizieren.
Um den Zuhörern dieses Thema zu veranschaulichen, stellte sie ein Projekt, das sie mit den Studierenden des fünften Semesters des Studiengangs Wissenschaftsjournalismus durchgeführt hatte, vor. Hierbei wurde die Impfbereitschaft von 205 Testpersonen untersucht. Dazu wurden den Probanden vier Texte vorgelegt. Während zwei Texte rein auf Fakten basierten, waren die anderen beiden narrativ geschrieben – sprich, im Vordergrund stand ein Protagonist, der von seiner Erkrankung berichtete.
Nach dem Lesen der Texte wurden die Testpersonen befragt. Hierfür stellte man sowohl Gefühlsfragen (Fühlen Sie sich jetzt von dieser Krankheit bedroht?) als auch kognitive Fragen (Denken Sie, dass Sie auch an dieser Krankheit erkranken könnten?). Beim Auswerten der Umfrage kam heraus, dass neben dem subjektiven Risikoempfinden auch das objektive Risikoempfinden einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Impfbereitschaft hatte.
Save the date
Der nächste und letzte ScienceWednesday für das Jahr 2015 findet am 16. Dezember statt. Prof. Frank Gabler referiert zum Thema „Durch die Zeiten – Multi- und transmediales Ausstellungskonzept zur Grabungsstelle unterhalb der Erlöserkirche in Jerusalem.“