Museum Jagdschloss Kranichstein: Studierende konzipieren mediale Zukunft
Studierende des Masterstudiengangs Leadership in the Creative Industries entwerfen virtuelle Werbekampagnen für das Museum Jagdschloss Kranichstein.
Ein Beitrag von Vanessa Kokoschka; Fotos: Martin Streit
Montag, 22. Juli 2019
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Das Darmstädter Museum Jagdschloss Kranichstein möchte den Sprung in die virtuelle Welt wagen. Damit dieser gelingt, holt sich das Haus Hilfe von Experten: 14 Studierende des Masterstudiengangs Leadership in the Creative Industries haben transmediale Werbekampagnen für das Jagdschlossmuseum entwickelt. Das Haus will seinen Besuchern so die Ausstellung virtuell näherbringen.
Drei Projekte stehen zur Auswahl
Drei Arbeitsgruppen von Studierenden haben während des Semesters Ideen gesammelt und an digitalen (Werbe-)kampagnen gefeilt. Am vergangenen Samstag haben die Teams schließlich ihre Konzepte der breiten Öffentlichkeit im Jagdmuseum präsentiert. Die Titel der Projekte lauten: „Jagdfieber“ (verknüpft Jagdtrieb und Spieltrieb der Besucher*innen), „Leftovers“ (Jedes Exponat erzählt seine eigene Geschichte) und „Barocke Identitäten“ (Entdeckungsreise in die Vergangenheit).
Schnell zeigte sich auf der Vernissage: Eine gute Idee jagt die nächste. So könnten in Zukunft vielleicht im Rahmen einer Werbekampagne virtuelle Gewehrschüsse abgefeuert werden. Es könnte auch eine interaktive Schnitzeljagd geben, die historisches Wissen spielerisch vermittelt und nebenbei bestünde die Möglichkeit, einen versteckten Schatz zu bergen, den Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt seiner Zeit versteckt hat. Die geplante Schnitzeljagd könnten Besucher*innen virtuell oder auch vor Ort im Museum erleben. Das Konzept „Barocke Identitäten“ schlägt vor, mittels einer AR-Brille (= Augmented Reality) bzw. einem Smart-Armband in die Vergangenheit des Jagdschlosses zu reisen, um dort längst verstorbene historische Persönlichkeiten zu treffen.
„Storytelling“ und „Gamification“
Die Studierenden stellen mit ihren Arbeiten klassische Ausstellungs- und Medienformate infrage. Mehr noch: Sie wollen eigene Formate entwickeln und damit zur neuen Selbstinszenierung von Museen auf Medienplattformen beitragen. Als Hilfsmittel verwenden sie „Storytelling“ sowie Elemente der Spieleindustrie. Storytelling als Erzählmethode verpackt Inhalte in Geschichten und vermittelt Wissen somit attraktiv und anschaulich. Das „Storytelling“ kann schließlich mit spielerischen Mitteln kombiniert werden, die gerade Nutzer von Computerspielen kennen und schätzen.
Welche Projektidee gewinnt?
Welche der drei Kampagnen in den nächsten fünf Jahren umgesetzt wird, liegt nicht nur beim Museum und der Hochschule Darmstadt, sondern auch am Publikum. Dieses darf sich seit Samstag an einer Abstimmung beteiligen: Im Kleinen Hirschgang hängen ab sofort verschiedene Info-Plakate zu den drei Kampagnen für die die Besucher*innen mit Hilfe einer kleinen Holzperle abstimmen dürfen. Die Holzkugeln landen in einem Glaszylinder direkt neben dem jeweiligen Projektplakat und wird später seitens des Museums ausgewertet. Die Meinung des Publikums fließt insgesamt zu 50 Prozent in die finale Entscheidung ein. Die anderen 50 Prozent werden vom Jagdschlossmuseum und der Hochschule bestimmt.