Mit Emotionen und Persönlichkeit zum erfolgreichen Business – Nina Schnitzenbaumer
Nina Schnitzenbaumer erzählt von ihrem Weg in die Selbstständigkeit und gibt Tipps rund um Selbstvermarktung, Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung.
Ein Beitrag von Alina Pfeufer
Mittwoch, 28. November 2018
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Beim vierten Media Monday hatten wir Nina Schnitzenbaumer zu Gast, die selbst an der h_da Motion Pictures studiert hat. Nina ist selbstständig und bietet Coachings und Workshops zum Thema Personal Branding und emotionales Marketing an, weswegen sie uns viel zum Thema Selbstvermarktung erzählen konnte.
„Was ist deine Wunde?“
Bevor Nina an der h_da mit ihrem Studium beginnen durfte, wurde ihr diese Frage beim Einstellungsgespräch gestellt. „Jeder Regisseur und jeder, der Geschichten erzählen will, hat eine Wunde“, wurde ihr mit auf den Weg gegeben – und das nahm sie sich zu Herzen. Nina realisierte, dass sie mehr erreicht, wenn sie sich öffnet, als wenn sie sich versteckt. Das wendete sie nicht nur auf ihr Privatleben im Hinblick auf ihr Coming Out an, sondern auch beruflich.
2012 kaufte sie sich ihre erste Kamera, 2013 kamen dann langsam Anfragen für Fotografie Workshops, 2014 das Interesse für Marketing: Schrittweise fand sie den Weg in die Selbstständigkeit. Sie erkannte, dass sie Menschen durch Emotionen besser erreichen konnte und begann damit, persönliche Einblicke hinter die Kulissen zu geben. Diese Art des Storytellings funktioniert nach dem Prinzip des Pull Marketings. Die Kunden sehen die Person hinter der Arbeit, wollen etwas zurückgeben und bekommen einen Anreiz, Nina bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Persönlichkeit & Selbstvermarktung
Nachdem Nina vor allem über ihren eigenen Weg gesprochen hat, gab sie dem Publikum wertvolle Tipps für die Zukunft mit. Denn: Nur wer mit sich selbst und seinem Produkt im Reinen ist, hat Erfolg im Business. Hier ein kleines Best Of mit Ninas besten Tipps:
- Werteliste: Im Internet findet ihr eine Liste mit verschiedenen Begriffen. Sucht euch die heraus, die euch ansprechen und kürzt die Liste auf zehn, dann auf fünf Begriffe herunter. Übrig bleibt eure individuelle Werteliste, die ihr nicht nur auf euer Privatleben, sondern auch auf euer Business anwenden könnt. Eine tolle Übung, um deine Prioritäten zu finden und dich selbst ein kleines Stück besser kennenzulernen.
- Bin ich überhaupt gut genug? Als Nina fragte, wer das Gefühl kennt, gingen alle Hände hoch, denn jeder zweifelt hin und wieder an sich und seinen Fähigkeiten. Sei dir bewusst: Es wird immer Menschen geben, die da sind, wo du noch nicht bist, aber das heißt nicht, dass du sie nicht trotzdem erreichen kannst. Man erreicht Menschen durch die Sprache, die man spricht. Die Frage, die man sich also stellen muss: Für wen mache ich das, wenn möchte ich erreichen?
- Social Media ist eine Bühne. Dein echtes Leben, was nur du kennst, ist dein Making Of. Niemand präsentiert sein Making Of im Internet, nach außen hin will jeder, dass sein Leben hochglänzend und schön wirkt. Sei dir deiner Stärken bewusst, denn jeder ist einzigartig: Nur du verbindest A und B miteinander.
- Ganz wichtig ist auch dein persönliches Netzwerk. Am wichtigsten sind die Menschen, die dich wirklich kennen und unterstützen. Es ist außerdem hilfreich, sich ein berufliches Netzwerk aufzubauen, da dieses deine Probleme nachvollziehen und dir behilflich sein kann.
- Wahrgenommene Kompetenz steigern: Wichtig ist das, was der Kunde wahrnimmt. Achtet daher darauf, wie ihr euch gebt – das beginnt bei Kugelschreibern und geht weiter hin zur Kleidung und dem Auftreten. Es ist immer besser einfach anzufangen und aktiv statt passiv zu handeln. „In der Zeit wo ihr nicht rausgeht, hättet ihr schon längst neue Kunden haben können!“
- Um den Tagesablauf zu optimieren, ist die One Thing-Methode hilfreich: Überlege dir, was die eine Sache ist, die du heute erledigen möchtest. Das ist eine bessere und produktivere Variante, als eine lange To Do Liste, die niemals kürzer wird. Diese eine Sache sollte entweder umsatzbringend oder sichtbar machend sein. Eine Instagram Story zum Beispiel zeigt Präsenz, wodurch Kunde und Community dich nicht vergessen. Auch hier zählt: Aktiv statt passiv handeln!
Wir danken Nina für den inspirierenden Vortrag. Mehr über ihre Tätigkeit und ihre Workshops erfahrt ihr auf ihrer Website. Nächste Woche (03. Dezember) berichtet Daniel Abel von Influencer Marketing aus Unternehmersicht und kommt dafür extra aus Oslo zu uns ins Campuskino.