Gründer und Student? Das StartUp HaterCater
HaterCater - ein StartUp gegen Hasskommentare im Netz
Ein Beitrag von Sophie Kentschke
Dienstag, 17. Dezember 2019
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Der letzte Media Monday des Semesters war genauso wie der Vorherige dem Thema Hass im Netz gewidmet. Der ehemaligen Onlinejournalismus Student und Startup Gründer Paul Jens besuchte das Campuskino bereits zum zweiten Mal und hielt einen spannenden sowie lehrreichen Vortrag über sein eigenes Unternehmen HaterCater, das gegen Hasskommentare im Netz vorgeht und gab Tipps für die Gründung eines Startups während des Studiums.
An der Größe des Publikums bei diesem Media Monday, merkte man deutlich, dass Unternehmensgründung ein relevantes Thema bei den Studierenden der h_da ist. Schon bei der Begrüßung traf der junge Gründer einen Nerv: „Ich selbst war ziemlich überfordert bei der Gründung meines Startups, da ich in der Uni leider nicht lernte, welche Schritte ich gehen muss oder welche Unternehmenstypen für Startups sinnvoll sind.“ Jens selbst hat am Dieburger Campus studiert und seinen Bachelor in Onlinejournalismus erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile wohnt er in Tübingen und macht dort seinen Master. Während seiner Werkstudententätigkeit bei einer überregionalen Zeitung kam er auf die Idee zu seiner Anwendung HaterCater. Ihm fiel auf, wie viel wertvolle Zeit den Social-Media-Redakteuren beim Suchen und Entfernen von Hasskommentaren im Netz verloren geht. Mit Hatercater wollte er also eine Applikation schaffen, die diese wichtige Arbeit erleichtert, gleichzeitig guten Posts und Kommentaren mehr Raum gibt, sowie mit Hasskommentaren besser umgeht. „Hasskommentare nehmen immer weiter zu, unser Ziel ist es eine gute Diskussionskultur wiederherzustellen.“
Um zu dieser Idee erste Reaktionen von außen zu erhalten, war sein erster Schritt die Teilnahme beim Startup Melt in Mainz 2016. Der 3. Platz als Ergebnis war seine Bestätigung und er gründete 2017 mit zwei weiteren Personen das Startup HaterCater.
In seinem Vortrag sprach er ehrlich und ausführlich über die Funktionen der Applikation und über unternehmerische Insights, inklusive Testdurchlauf. Dabei konnte das Publikum mit einem Testkommentar eines Zuschauers auf einer bestimmten Facebookseite genau sehen, wie über die Anwendung mit Hasskommentaren umgegangen wird. Mit einem Klick kann ein schlechter Kommentar verborgen oder sogar gelöscht werden, außerdem können auffällige Nutzer schnell gesperrt werden. Super einfach und wirklich hilfreich, spätestens jetzt war der Letzte Zweifler im Publikum von HaterCater überzeugt.
Kurz bevor die Fragerunde begann, gab er auch noch grundlegende Tipps zur Gründung eines Unternehmens während des Studiums: „Schaut euch die Konkurrenz auf dem Markt an! Und informiert euch gut über Unternehmensformen, das ist jetzt vielleicht etwas trocken, aber das könnte euer Leben verändern!“. Zu diesem Punkt stellte er sogar wichtige Ansprechpartner vor, die ihm selbst zur Seite standen oder bei solch einem großen Schritt eine große Hilfe sein könnten. Genannt wurde das Career Center der h_da, sowie der Pitchclub Frankfurt oder Business Angels Frankfurt. Außerdem legte er allen ans Herz, sich Mitgründer zu suchen: „Was hilft ist ein gutes Team, das einen unterstützt und motiviert – sucht euch die Leute gut aus!“
Auf ehrliche Weise bestätigte Paul Jens in seinem Vortrag zwar, dass eine Unternehmensgründung nicht einfach ist, vor allem dann nicht, wenn man parallel an einem Bachelor- oder Masterabschluss arbeiten sollte. Es ist eine große Belastung, wenn man keine freie Zeit mehr hat und es kann natürlich sehr frustrierend sein, wenn alles nicht auf Anhieb funktioniert. Trotzdem antwortete er ohne zu überlegen auf die Frage, ob er es bereue oder glaube das Studentenleben verpasst zu haben: „Überhaupt nicht. Ich würde das immer wieder machen, denn ich hatte trotzdem eine coole Studentenzeit! Ich konnte zwar nicht jedes Mal bis 4 Uhr feiern gehen, aber ich würde es trotz allen Schwierigkeiten weiterempfehlen.“