Ein tiefer Einblick in die Praxis
Wie ist es unseren #onkomm-Studierenden in ihrem 18-wöchigen Praxissemester ergangen? Drei Eindrücke von drei ganz unterschiedlichen Praktikumsplätzen.
Ein Beitrag von Miriam Ott
Montag, 24. April 2017
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Im Studiengang Onlinekommunikation ist das Pflichtpraktikum im fünften Semester vorgesehen – das bedeutet, dass die Studierenden sich vorher schon einige Kenntnisse erarbeitet und unter anderem zwei Lernagenturen absolviert haben. Wo das Praktikum absolviert wird, ist den Studierenden selbst überlassen, nur der Bezug zur Onlinekommunikation muss vorhanden sein. Hier erzählen drei Studentinnen, wie sie ihr Praxissemester in einer Agentur, einem Start-Up und einer Bank empfunden haben.
Praxissemester: Einmal #agencylife und zurück
Für die Onlinekommunikations-Studentin Lydia Lucia ging es im Praxissemester nach München zur Content-Marketing- und PR-Agentur fischerAppelt. „Sehr gezielt habe ich mir mein Unternehmen für das Praxissemester ausgesucht, gezielt auch den Standort München“, erzählt sie zur Entscheidung, aus Darmstadt wegzuziehen, zumindest zeitweise. Auch wenn die Organisation rund um den Umzug für sie chaotisch verlief, hat sich der Aufwand am Ende doch gelohnt. „Keinen Aufgabenbereich, kein Ereignis, kein Workshop und keine Party musste ich während meines Praxissemesters auslassen. Ich war vollkommen eingebunden, als vollwertiges Mitglied des Agentur-Teams und niemals nur die Praktikantin.“ Auch ihre zugeteilten Aufgaben und Projekte beschreibt Lydia als sehr positiv: „Ich habe sehr viel Verantwortung übertragen bekommen, durfte Vorträge halten, nach Berlin zur #AFBMC und nach Hamburg zur Party des Jahres fliegen. Ich durfte Projekte und den Snapchat-Kanal übernehmen und meine Expertise zu ‘Influencer Relations’ wurde vollkommen anerkannt und immer miteinbezogen.“ Nach ihrem 18-wöchigen Praktikum wurde die Wahl-Münchnerin übrigens als Werkstudentin bei fischerAppelt übernommen und konnte so noch eine weitere Zeit Agenturluft schnuppern.
Definitiv kein Kaffee-Koch-Job
Anders als Lydia hat sich Jessica dafür entschieden, für ihr Pflichtpraktikum in Darmstadt zu bleiben. Im Start-Up Videoboost, das Erklärvideos für Unternehmen produziert, war die Studentin in den Bereichen Sales, Marketing und Human Ressources (HR) tätig. Eigenständig hat sie das Bewerbermanagement übernommen und dabei nicht nur eng mit anderen Teams und den Geschäftsführern zusammengearbeitet, sondern auch neue Stellenausschreibungen erstellt und bei diversen Jobportalen hochgeladen. „In diesem Zusammenhang habe ich auch an der Prozessoptimierung im Bewerbermanagement gearbeitet und das Verfahren verbessert. Auch im Marketing war ich tätig und habe beispielsweise an der Ausarbeitung neuer Facebook Ads und deren Einsatz bei der richtigen Zielgruppe mitgearbeitet. Dabei habe ich zum Beispiel auch meine eigene Facebook Ad erstellt und damit neue Bewerber für den Sales & Marketing Bereich geworben.“ Generell erzählt die Studentin, dass ihr das Praktikum viel Spaß gemacht hat und sie sich als Teil des Teams gefühlt hat, da auch ihre Anregungen immer willkommen waren. „Man bekommt Verantwortung übertragen und die eigenen Ideen und Vorschläge werden angehört. Dass man nur als Praktikant angestellt ist, spielt bei den Aufgaben keine Rolle.“ Sie schwärmt auch besonders von ihren Kollegen, dem Zusammenhalt untereinander und den zahlreichen internen Teamevents. „Wir sind hier wirklich ein Team und ziehen an einem Strang, um unsere Ziele zu erreichen – dabei geht der Spaß nicht verloren.“
DiBa DiBa du – Die Bank und ich
Im Gegensatz zu Jessica und Lydia zog es Miriam in ein großes Unternehmen – sie absolvierte ihr Praxissemesters in der Marketingabteilung der holländischen Bank ING-DiBa. Umziehen musste sie dafür nicht, denn der Hauptsitz der Bank befindet sich in Frankfurt. Da sie ihr Praktikum in zwei verschiedenen Ressorts absolvierte, bekam sie gleich die doppelte Anzahl Eindrücke: „Ich habe die Bereiche Content Management und Social Media bis ins Detail kennengelernt und hatte so jeden Tag neue Aufgaben. Es wurde nie langweilig.“ Während beim Content Management in erster Linie die technische Arbeit mit dem CMS und das Einpflegen von neuen Inhalten auf die Webseite an der Tagesordnung standen, war der Bereich Social Media von vielen kreativen Brainstormings, Konzeptionen, Scribbels und dem Entwickeln von Postings dominiert. „Wir haben es während meines Praktikums einige Male zu ‚Das Beste aus Social Media’ geschafft, bei der wöchentlich die besten Beiträge repostet werden. Natürlich machte es mich stolz, dass ich meinen Beitrag zu diesen Posts geleistet hatte.“ Alles in allem zieht Miriam ein positives Fazit zum Praxissemester: „Ich hatte bei der ING-DiBa die bisher besten sechs Monate Praxiserfahrung überhaupt. Von Beginn an hatte ich eigene Projekte und durfte vollkommen selbstständig arbeiten. Es hat einfach alles gestimmt – von den Aufgaben über die Kollegen bis hin zur Vergütung, einfach spitze!“
Alles in allem ist das Fazit zum Praxissemester generell positiv ausgefallen. Für die meisten der etwa 80 Studierenden war es nicht schwer, eine passende Stelle zu finden – manche kamen auch mit konkreten Angeboten für die Bachelorarbeit, einer Werkstudentenstelle oder gar den Berufseinstieg zurück. Solch eine Erfahrung bereits während des Studiums zu erhalten, ist eine tolle Chance, das spätere Arbeitsumfeld kennenzulernen und zu erfahren, wo man nach dem Abschluss einmal arbeiten möchte – oder eben nicht. Auch die anschließende Posterpräsentation aller Praktikumsstellen zu Beginn des Sommersemesters 2017 verlief für alle Beteiligten erfolgreich – gerade die Studierenden des vierten Semesters, bei denen das Praxissemester in diesem Jahr vor der Tür steht, bekamen durch den Gallery Walk einen umfassenden Einblick in über 70 Unternehmen und konnten sich so ausführliche Informationen und Berichte aus erster Hand holen.