Pflanzendialoge
Pflanzendialoge
Das Projekt Pflanzendialoge entwickelte einen innovativen Ansatz des Conversational Journalism, um das Thema Biodiversität neu zu erzählen, indem in einem dreimonatigen Feldexperiment drei Laborwiesen mit Sensoren zur Umweltdatenerhebung angelegt wurden. Die erhobenen Daten flossen in eine Dialoganwendung ein, die es Nutzer*innen ermöglichte, direkt mit den Pflanzen zu chatten und so eine neue Form der Wissenschaftskommunikation zu erleben.
| Projektleitung: | Prof. Dr. Sebastian Pranz |
| Dauer: | 04/2023 bis 12/2023 |
| Förderer: | Institut für Biodiversität (BioDiv) |
Zusammenfassung
Das Projekt Pflanzendialoge ist mit der Vision angetreten, das Thema Biodiversität mit den Mitteln des Conversational Journalism neu zu erzählen. Dazu wurden in einem dreimonatigen Feldexperiment drei Laborwiesen angelegt, in denen mithilfe von Sensoren Umweltdaten erhoben wurden. Die Daten gingen in eine Dialoganwendung ein, so dass die Nutzer*innen mit den Pflanzen chatten konnten. Ziel der Förderung im Rahmen der experimentellen Linie war die Erforschung der Machbarkeit über verschiedene Prototypen und die Entwicklung eines Grobkonzepts für eine dauerhafte Installation im öffentlichen Raum.
Aktivitäten im Projektzeitraum
Im Rahmen des Projekts Pflanzendialoge wurde ein Seminar mit 8 SWS (Lernagentur) in Zusammenarbeit mit der h_da und BioDiv abgehalten. In diesem Seminar wurden die Laborbeete angelegt und gepflegt, die Dateninfrastruktur entwickelt, erste Entwürfe für eine datenbasierte Dialoganwendung erstellt und diskutiert und das Grobkonzept für die Öffentlichkeitsarbeit über Instagram erstellt und realisiert. Die Zielgruppe des Seminars waren 22 Studierende. Die Aktivitäten erstreckten sich über das Sommersemester und umfassten einen Kickoff-Workshop im Museum Bioversum in Darmstadt, verschiedene Workshops an der h_da sowie eine Abschlusspräsentation im Juli. Geleitet wurde das Seminar von Prof. Dr. Sebastian Pranz und Dr. Jakob Vicari, Gäste waren unter anderem der Technikphilosoph Alfred Nordmann und der Umweltjournalist Torsten Schäfer.
Abschlussworkshop in Lübeck
Am Ende der explorativen Phase des Projekts stand eine gemeinsame Auswertung aller Aktivitäten hinsichtlich einer dauerhaften Weiterentwicklung. In einem dreitägigen Abschlussworkshop wurden zunächst alle Projektbestandteile ausgewertet und Szenarien für die Weiterentwicklung formuliert. Aus den verschiedenen Use Cases wurde eine ab Mai von BioDiv geplante Ausstellung in Darmstadt identifiziert, bei der die Stadtöffentlichkeit zum Thema biodiverser ‚Insel-Biotope‘ informiert werden soll. Das Thema urbaner Biodiversität schließt damit unmittelbar an die entwickelten Konzepte an und bietet sich für eine Vielzahl von Erzählperspektiven. Als robuste und wartungsarme Technologie ist die Entwicklung einer „Dialogbank“ geplant, die gleichzeitig Touchpoint und Datenpunkt ist. Als innovativer Medienhybrid zwischen Lokal- und Datenjournalismus ermöglicht das Projekt Pflanzendialoge 2.0 den Dialog mit der Stadtnatur und ‚regionalisiert‘ das komplexe Thema Biodiversität.