Zwischen zwei Welten: Kulturelle Entwicklungshilfe und (Nicht-)Katastrophen in der Video-Produktion.
Der MediaMonday ist vorbei – und so waren die Vorträge über Open Culture und über Katatrophen im Filmgeschäft, die dann doch nicht eingetreten sind.
Ein Beitrag von Charlotte Rudnik, Lisa Kläver und Lydia Lucia Neumann
Montag, 4. Juli 2016
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Wie Open-Source-Modelle Krisen bewältigen können
Im Zusammenhang mit dem Informationsnachmittag zum neuen Masterstudiengang “International Media Cultural Work”, drehte sich der dritte MediaMonday im Sommersemester 2016 um das Thema Open Culture.
Der Vortragende Stephen Kovats ist seit mehr als 30 Jahren im Bereich Open Culture und seit drei Jahren in der Berliner Agentur r0g tätig. Er war ursprünglich Architekt, doch der Drang seine Ideen für eine offenere Wissens-Gesellschaft umzusetzen war größer – daher legt er seither seinen Fokus auf Open-Source und Open-Tech.
Doch wie kann man mit Open-Source-Modellen Wissen frei zugänglich machen?
Open-Source-Modelle basieren auf freien öffentlichen Produkten und Technologien und sollen neue Möglichkeiten eröffnen und Zusammenarbeit schaffen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Produkte von Linux oder Ubuntu, doch in vielen kontrollierten Gesellschaften fehlt der Raum, um Wissen auf diese Weise zugänglich zu machen. Da viele Ressourcen fehlen, sind Menschen aus Entwicklungsländern auf sogenanntes “Upcycling” angewiesen. Durch Upcycling wird “Müll” wieder aufgewertet und somit wieder zu einem brauchbaren Gegenstand. So können beispielsweise für uns vermeintlich veraltete Computer als Basis für das Lernen und die Wissensvermittlung in diesen Ländern genutzt werden.
Wenn man an Entwicklungsarbeit denkt, stellt man sich oft vor, dass Brunnen gebaut werden oder Schulmaterial beschafft wird. Doch die kulturelle Wissensvermittlung besteht auch darin, diesen Menschen beizubringen, wie man lötet, wie man eine “Lemon-Battery” baut oder auch, wie man Alkohol richtig brennt, um gesundheitlichen Schäden durch falsches Brennen vorzubeugen. Denn beim üblichen Export von Waren wird zwar das Produkt an sich exportiert, jedoch allerdings ohne gleichzeitig das Wissen darüber zu transfieren. Man sieht: die kulturelle Arbeit besteht aus vielen unterschiedlichen Projekten, die Wissen auf verschiedenste Art und Weise und in vielen Bereichen vermitteln, um so den Wissensstandard in diesen Ländern nach und nach anzuheben. Eine Arbeit, die man in jedem Fall unterstützen kann!
Über die Katastrophen im Filmgeschäft und was man macht, wenn sie nicht eintreten.
Beim vierten und letzten MediaMonday für dieses Semester waren Gérard Schwarz und Sören Weilmünster von VOLLBILD AUDIOVISUELL zu Gast. Thematisiert wurden verschiedene Herausforderungen, die bei der Produktion von Filmen entstehen. VOLLBILD AUDIOVISUELL kreieren unter anderem Kurzfilme, aber auch gebrandete Geschichten, die unter die Haut gehen.
Die Video-Produktion ist ein Arbeitsfeld, das einer guten Planung und einem sinnvollen Zeitmanagement bedarf. Wenn ein Schauspieler krank wird oder eine Kamera spontan kaputt geht, kann man schon mal die Nerven verlieren. Mit einem guten Back-Up-Plan ist das aber kein Grund, direkt am kompletten Projekt zu zweifeln. Einige potenzielle Katastrophen-Auslöser, wie zum Beispiel eine kaputte Kamera, sind planbar und lassen sich durch ein Back-Up auffangen, doch Probleme wie die Wetterlage oder Kinder am Set nicht. Bei der Preisgestaltung ist Transparenz ein sehr wichtiger Punkt, denn es ist durch unplanbare Faktoren immer sinnvoll, einen Puffer für das Budget einzubauen. Generell ist es sehr wichtig vor der Produktion eines Films die Verhältnisse zu klären, denn auch ungeklärte Budget-Verhältnisse können im Filmgeschäft zu einer Katastrophe führen.
„Erst wenn du weißt, wie du mit einer Katastrophe umzugehen hast, kannst du dich Profi nennen.“
Dieser Satz der beiden ist eine gute Zusammenfassung dessen, was sie im Rahmen dieses Vortrags vermitteln wollten. Denn Übung macht den Meister, an den Herausforderungen wächst man und das richtige Team besteht eben manchmal auch aus Personen, die besser sind, als man selbst. Sich das einzugestehen, lässt einen an jedem Projekt weiter wachsen.
Das MediaMonday-Team bedankt sich bei allen, die da waren und verabschiedet sich bis zum nächsten Semester.