Von L.A. zurück zum Mediencampus – einschließlich Geschäftsidee
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Montag, 21. Januar 2013
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
„Ich hatte das Gefühl, als Reader meine Zeit zu verschwenden“, erinnert sich die Masterstudentin Philomena Höltkemeier an ihre Arbeit in L.A. Ein halbes Jahr lang war sie dort bei einer großen Produktionsfirma beschäftigt. Sie hatte ihr Master-Studium an der Hochschule Darmstadt unterbrochen, um einen Job in Hollywood zu bekommen. Den hatte sie. Nun studiert sie am Mediencampus – und gründet gerade eine Beratung für Drehbuchautoren.
Die Vorstellung vor Ort hat der Studentin in Los Angeles zum Job verholfen. Geklappt hat dies, weil sie unter anderem bereits Vorerfahrungen mit Story Development hatte. „Als Reader habe ich Drehbücher unbekannter und namenhafter Autoren mit einem Produktionswert bis zu 100 Millionen Dollar analysiert“, erzählt Philomena. Ihre Aufgabe sei es dann gewesen, der Firma mitzuteilen, ob die Drehbücher zur Produktion geeignet seien – oder eben nicht. So sei auch die Idee für „Your Script Sucks“ entstanden: „99 Prozent der Drehbücher werden abgelehnt, weil 99 Prozent der Autoren die gleichen Fehler machen“, sagt sie.
Dabei könne man beiden Seiten, dem Reader und dem Autor, die Zeit und auch die Frustration ersparen, wenn das Skript vor der Abgabe an eine Produktionsfirma gesichtet werden würde. Und genau mit der Idee macht sich Philomena selbständig: „Your Script Sucks“ solle auf der einen Seite „persönliches Consulting für Autoren, Produktionsfirmen, Filmförderungen und Schauspieler“ beinhalten. Auf der anderen Seite wolle sie die einzelnen Prozesse in Hollywood transparenter machen. „Jemand, der nur etwas Gutes schreibt, hat durchaus große Chancen“, weiß Philomena aus Erfahrung.
Doch woher weiß man, ob ein Drehbuch gut oder schlecht ist? „Das ist nicht Geschmackssache“, sagt Philomena. Ein Drehbuch müsse bestimmte Kriterien erfüllen, dann gehöre es bereits zu dem einen Prozent der akzeptablen. Ein Kriterium sei beispielsweise eine vorhandene und emotionale Story. „Ob der Film am Ende gefällt, das ist Geschmackssache“, erklärt sie. Es sei wichtig, sich das klar zu machen. Der Reader müsse das Publikum kennen, aber persönliche Genre-Vorlieben und der eigene Geschmack haben bei der objektiven Analyse nichts verloren, so Philomena.
Zurück am Mediencampus studiert Philomena gerade im dritten Semester im Masterstudiengang Media Direction. Auch wenn Story Development nicht gerade der Schwerpunkt am Mediencampus sei, habe sie die Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen: „Hier habe ich die Freiheit, meinen eigenen Weg zu gehen“, sagt sie.