Vom Storytelling im Gamedesign
Am 28. Mai war der Game Design Consultant Knut Brockmann beim MediaMonday und berichtete vom Storytelling in der Spieleindustrie.
Ein Beitrag von Miriam Ott
Mittwoch, 13. Juni 2018
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Am 28. Mai war der Game Design Consultant Knut Brockmann beim MediaMonday und berichtete von seinen Erfahrungen aus der Spieleindustrie. Was dabei nicht fehlen durfte: Storytelling.
Videospiele trennen stark zwischen den Themen Story und Setting sowie Systemen und Regelwerken. So entsteht ein Bruch zwischen den beiden Elementen, was auch durch die Art, wie Spiele entwickelt werden erkennbar ist. „Aus der Sicht, dass wir Erfahrungswelten für Spieler gestalten wollen, ist dies problematisch, eine Verbindung dieser verschiedenen Aspekte des Designs von Spielen wieder zu verbinden.“, erklärt Knut Brockmann. Das Resultat daraus ist, dass viele auch aktuelle Spiele darunter leiden, dass das Genre nicht im gleichen Kontext steht wie die Spielwelt oder Geschichte.
Doch es gibt eine Lösung: Über die Nutzung theoretischer Konzepte aus dem Bereich der Narratologie können sich Game Design Consultants wie Knut Brockmann einen Zugang erschaffen, mit dem sie auch Regelsysteme, wie Logik, Mathematik und Steuerungselemente auf das Setting zurückbinden können.
„Wenn wir Systeme zum Beispiel formalistisch betrachten, dann können wir sehen, dass Spieler Hypothesen aufstellen, die durch das System und das Setting geprägt werden. Das Handeln des Spielers baut auf diese Erfahrungswerte, die ein Spieler durch das Feedback des Spiels, aber auch durch sein Wissen über die dargestellte Welt und ihre Bezüge zu anderen Kunstwerken oder zur Realität hat.“, beschreibt Knut die Gedanken und das Handeln eines Spielers. Manche Spiele nutzen diese Diskrepanz aus Regeln bzw. Genre und Setting sogar aus, um eine Spieler-Dilemma zu erzeugen, so zum Beispiel beim Spiel „Frostpunk“.
Fotos: Steven Wolf