Pech und Schwefel ist bester Hessischer Hochschulfilm 2019
Regisseur und Drehbuchautor Joschua Keßler erzählt in "Pech und Schwefel" die Geschichte einer besonderen Männerfreundschaft.
Ein Beitrag von Vanessa Kokoschka
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Die Absolventen des Studiengangs Motion Pictures (früher: Digital Media) gehören regelmäßig zu den Abräumern beim Hessischen Film- und Kinopreis: Insgesamt neun Mal in den vergangenen Jahren erhielten sie die Auszeichnung für den besten Hochschulfilm. Mit diesem Preis zeichnet die Hessische Filmförderung jährlich den besten studentischen Abschlussfilm an hessischen Hochschulen aus. Neben Ruhm und Ehre gibt es auch ein Preisgeld von 7.500 Euro.
In diesem Jahr freut sich Absolvent Joschua Keßler über die Auszeichnung. In seinem Abschlussfilm „Pech und Schwefel“ erzählt er die Geschichte einer ganz besonderen Männerfreundschaft. Max (gespielt von Josia Krug) und Ben (gespielt von Hans-Christian Hegewald) sind seit Jahren beste Freunde. Sie gehen durch dick und dünn bis Ben einen Autounfall hat und im Krankenhaus landet – von nun an wird die Freundschaft der beiden auf eine Probe gestellt.
Denn was Ben seinem Kumpel die ganze Zeit verschwiegen hat: Er leidet an Epilepsie. Während er am Steuer saß, erlitt er solch einen Anfall und ist jetzt bewusstlos. Für einen Fall wie diesen hat Ben einen Notfallkontakt angegeben: Max. Sein bester Freund fühlt sich mit dieser neuen Situation völlig überrumpelt. Was soll er tun? Wie soll er mit der Situation umgehen? Und: Will er diese Verantwortung überhaupt übernehmen? Es zeigt sich: Der Unfall wird zu einer Chance für die Freundschaft.
Die Geschichte überzeugte die Jury des Hessischen Film- und Kinopreises: “ ‚Pech und Schwefel‘ ist ein visuell hochwertiger Film, der mit glaubhaften und größtenteils sympathischen Charakteren und deren interessanten Beziehungen zueinander glänzt.“ Joschua gelinge es in seiner Rolle als Drehbuchautor und Regisseur des Films das Zusammenspiel der Darsteller gekonnt zu führen, betont die Jury. Auch der Mediencampus darf sich über Lob freuen: Denn der Studiengang „Motion Pictures“ zeige, dass auch an den hessischen Filmhochschulen, talentierte Nachwuchsfilmemacher ausgebildet und zu herausragenden Leistungen geführt werden.
Am vergangenen Freitag erhielt Joschua in der Alten Oper in Frankfurt am Main den Preis für seinen Abschlussfilm: „Das war eine spannende und tolle Erfahrung für mich, da ich noch nie auf so einer eleganten und noblen Preisverleihung war.“ Die Veranstaltung sei liebevoll organisiert worden und auch er als Absolvent hätte für seinen Film eine große Wertschätzung erfahren. „Für studentische Filme ist es immer schwieriger eine große Außenwirkung zu erzielen. Deswegen bin ich dankbar, dass ich auf der Bühne einer größeren Öffentlichkeit meine Arbeit vorstellen konnte.“ Auf der anschließenden Party hat Joschua die Chance zum Netzwerken sofort genutzt: „Es hilft auf jeden Fall, wenn man dort mit einem Preis in der Hand unterwegs ist.“ Der hessische Hochschulfilmpreis ist im Übrigen nicht seine erste Auszeichnung: 2018 erhielt Joschua den deutschen Jugendfilmpreis für seine Komödie „Detailverliebt“.
Auf dem Erfolg ausruhen ist allerdings nichts für Joschua: Das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern. „Ich arbeite derzeit gemeinsam mit Josia Krug am ersten Langfilmstoff. Es wird thematisch darum gehen, wie sich unsere Trauerarbeit und die Konfrontation mit dem Tod in Zeiten neuer Technologien verändert“, sagt Joschua. Mit Josia Krug, der in „Pech und Schwefel“ einen der Hauptdarsteller spielt, hat Joschua bereits in zwei Produktionen zusammen gearbeitet.