In neuen Dimensionen denken
Prof. Dr. Paul Grimm lehrt und forscht ab April im Studiengang Expanded Realities
Ein Beitrag von Valerie Neumaier
Mittwoch, 14. April 2021
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Prof. Dr. Paul Grimm wurde in diesem Semester neu an den Mediencampus berufen. Der studierte Informatiker und Physiker schrieb seine Abschlussarbeit in der Informatik über Partikelsysteme, arbeitete 10 Jahre lang am Fraunhofer IGD und promovierte an der Uni Frankfurt – über das Thema „Verhalten in virtuellen Umgebungen“. 2004 ging er nach Erfurt, um dort die Professur für Computergrafik zu vertreten. Bis zu seinem Wechsel an die h_da war er von 2011 an der Hochschule Fulda. Schwerpunktmäßig arbeitet Prof. Grimm im Bereich Virtual Reality und Augmented Reality und lehrt ab April 2021 am Mediencampus im Studiengang Expanded Realities.
Vom Smartphone zur AR-Alltagsbrille
Sein Forschungsfeld im Bereich der Computergraphik beschreibt er zweierlei: „Als viel Arbeit – aber für viel Freude danach“.
Viel Potenzial steckt für Paul Grimm in der verwendeten Hardware im Studiengang Expanded Realities: der VR- und AR-Brillen. Gerade in der Corona-Krise steigt die Akzeptanz für die Brillen, die bisher durch ihren Kostenfaktor und ihr wenig mobiles Design doch noch etwas skeptisch beäugte wurden. Während die Modelle immer schlanker, effizienter und leichter werden und eine gute Grundlage für innovative Entwicklungen bieten, so ist es absehbar, dass hier ein Umbruch bevorsteht. Noch innerhalb dieses Jahrzehnts dürften sie zum gängigen Ersatz für das Smartphone werden – in einem Format, das in Größe, Gewicht und Design einer normalen Sehbrille.
Interaktive Lehre
Bei der Beschäftigung mit VR und AR sollte sich immer die Frage gestellt werden: Wofür wollen wir diese Technologie nutzen?
Pokémon Go und die ihm zugrundeliegende App Ingress wurden vor ein paar Jahren als Wegbereiter des Location Based Gaming gepriesen – als etwas, das reale und digitale Welten zusammenbringt.
Ist dieses Prinzip auch jetzt während der Corona-Pandemie relevant, da es so viele Menschen mangels Alternativen in die freie Natur verschlägt?
Auf jeden Fall, denn: „Alles, was die Leute rauslockt – solange sie Distanz wahren – tut der Sache gut.“
Prof. Dr. Grimm hofft, dass der durch die Krise ausgelöste Schwung in der Digitalisierung anhält – hin zu einer „gesunden Mischung“ aus Präsenz- und Digitallehre, gestützt durch mehr Interaktion, als das derzeit mit Videochats per BigBlueButton, Zoom und Discord der Fall ist.
Neben seiner Lehrtätigkeit ist Grimm Mitglied im Promotionszentrum für Angewandte Informatik (getragen von der h_da, der Hochschule Rhein-Main, der Hochschule Fulda sowie der Frankfurt University of Applied Sciences) und setzt auch dort auf virtuelle Realitäten: Das zuletzt von ihm organisierte Doktorandenkolloqium fand in einem virtuellen Showroom auf Mozilla Hubs statt.
Weiterführende Links
Homepage von Paul Grimm
Prof. Dr. Paul Grimm im Netzwerk der hFMA
Webseite des Promotionszentrums für angewandte Informatik