Jammen am Mediencampus
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Montag, 28. Januar 2013
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Wenn junge Menschen zwei Tage lang zusammensitzen und versuchen, aus einem Thema ein Spiel zu machen und wenn das auch noch weltweit an über 200 Orten geschieht, dann ist Global Game Jam. Zum ersten Mal fand in diesem Jahr das größte parallel stattfindende Game-Event auch am Mediencampus statt. Für die Teilnehmer bedeutete das: wenig Schlaf, viel Herzblut und nur 48 Stunden Zeit.
Das Wort zum Jam
Bevor der eigentliche Workshop am Freitag losging, richtete sich Jan Müller-Michaelis, Mitgründer von Daedalic Entertainment, mit seiner Keynote über Dramaturgie und Storytelling in Spielen an die Game-Interessierten. Bekannt für seine Point&Click-Adventures wurde der professionelle Spieldesigner mehrfach beim Deutschen Game Entwickler Award ausgezeichnet. Nicht zuletzt für „Chaos of Deponia“, den zweiten Teil seiner Deponia-Trilogie.
Es gebe zwei Sorten von Spielen: Spiele, die durch eine Geschichte „aufgehübscht“ werden und Spiele, die eine Geschichte „interaktiv erlebbar“ machen, so Müller-Michaelis. Er habe sich der zweiten Art von Spielen verschrieben. Erst wenn Spiele durch interaktive Elemente einen Mehrwert zum Medium Film böten, hätten diese einen narrativen Anspruch, sagt der Spieldesigner. Seiner Ansicht nach könne man diesen dramaturgischen Mehrwert nicht mit Hilfe von Cutscenes erschaffen. Seinem Publikum legte er deshalb eine ganz einfache Gleichung ans Herz: „Drama + Interaktivität = noch mehr Drama“.
„Haben Zombies überhaupt einen Herzschlag?“
Pünktlich um 17 Uhr startete am Mediencampus der erste Global Game Jam und zwar mit der Bekanntgabe des Themas. Es solle international sein, alle gleichermaßen betreffen und so verbinden, hieß es in der Präsentation. Mit Trommelwirbel wurde der Moment, auf den die Teilnehmer gewartet haben, akustisch angekündigt und plötzlich sahen alle – nichts. Denn das Thema konnte man nicht sehen, vielmehr konnten es die teilnehmenden Gamer hören: ein pulsierender Herzschlag.
Die Interpretation des Themas blieb ab dann den Teilnehmern selbst überlassen. Eine Stunde hatte jeder, um sich allein oder in der Gruppe Gedanken zu machen. Herzschlag, Herz und Puls waren die ersten Assoziationen zum vorgegebenen Geräusch. Doch je länger die kreativen Köpfe rauchten, desto differenzierter wurden die Ideen. Egal ob Defibrilator, Kannibalismus oder Zombie – auf Papier und am White-Board wurde jeder Begriff, jede Idee und jedes Bild festgehalten. Nur die Laptops mussten am Anfang aus bleiben.
Wer schläft, verliert Zeit
Dass die meisten Teilnehmer die erste Nacht im Hochschulgebäude verbracht haben, war nicht zu übersehen. So diente beispielsweise ein abgedunkeltes mit Matratzen ausgelegtes Labor in Gebäude F17 als Schlafplatz. Ein anderer Raum wiederum wurde zur „Chill-Area“ umfunktioniert und war vollgepackt mit Toastern, Getränken, Knabbersachen und Essensresten vom Vorabend. Aufgrund der Technik waren auch nur hier Lebensmittel erlaubt.
Was also nach einer schlaflosen ersten Nacht aussah, war auch eine. In ihren Schlafanzughosen bestätigten die meisten, dass mehr als drei Stunden Schlaf „nicht drin waren“. Nicht, weil keiner schlafen durfte. Vielmehr, weil keiner so richtig schlafen wollte. Frei nach dem Motto: wer schläft, der verliert Zeit – und 48 Stunden waren nun einmal wirklich nicht viel. Deshalb investierten die Gruppen wertvolle Stunden in die Entwicklung, Konzeption und Programmierung ihrer Spielideen. Kein Wunder also, dass es bereits nach 20 Stunden erste Game-Welten und Figuren zu sehen gab. Alle für sich so unterschiedlich, wie die einzelnen Gruppen und Game-Ideen selbst.
Media-Monday-Spezial am Montag um 17:45
Wer sich jetzt fragt, welche Spielideen die Gruppen zum Thema „Heartbeat“ hatten und wie sie diese in zwei Tagen umgesetzt haben, der sollte sich morgen (Montag, 28. Januar 2013) das Media-Monday-Special nicht entgehen lassen. Um 17:45 Uhr werden die einzelnen Teams ihre Game-Ideen, Konzepte und Spielergebnisse im Campuskino (Gebäude F15, Raum 15/003) präsentieren. Ihr könnt Fragen stellen, noch mehr über das „Jammen“ am Mediencampus erfahren und vielleicht ist ja auch das ein oder andere spielbare Game dabei.
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Global Game Jam 2013
Der Global Game Jam fand in diesem Jahr zum ersten Mal mit rund 20 Spielentwicklungs-Interessierten am Mediencampus in Dieburg statt. Veranstaltet wurde er von Studierenden des Studiengangs Digital Media, Schwerpunkt Game, in Zusammenarbeit mit der Hessischen Film- und Medienakademie. Rund 16.000 Spielbegeisterte aus 63 unterschieldichen Ländern sollen in diesem Jahr am Workshop-Marathon teilgenommen haben. Ins Leben gerufen wurde der Global Game Jam 2008 von der International Game Developers Association (IGDA)