Infomesse am Mediencampus: Vom interaktiven Teddy und neuen Bewerbungsverfahren
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Mittwoch, 16. April 2014
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Wie kann man einen interaktiven Teddy benutzen, damit der das tägliche Leben der fünfjährigen Anne bereichert? Diese Frage stellte Prof. Dr. Andrea Krajewski ihren Zuhörern, die sich für den Studiengang Interactive Media Design (IMD) am Mediencampus Dieburg interessieren. Anne gibt es nicht wirklich. Und auch den interaktiven Teddy gibt es nicht. Noch nicht. Ziel des Szenarios ist es, den Besuchern verständlich zu machen, was es heißt, seine Zielgruppe und deren Bedürfnisse zu kennen, um ein Konzept zu entwickeln. „Konzepte sind die Keimzelle des eigentlichen Projekts. Wenn man da alles richtig macht, hat man schon fast gewonnen“, so Krajewski.
Vormittags-und Nachmittagsprogramm
Es ist Infomesse am Mediencampus und Vorträge zu den Bachelorstudiengängen des Fachbereichs Media sind ein wesentlicher Bestandteil. Ziel der Infomesse ist, Informationslücken zu schließen und Studieninteressierte über die Studiengänge aufzuklären. Damit sich die Messe-Teilnehmer auch über zwei verschiedene Studiengänge informieren konnten, gab es ein Vormittags- und ein Nachmittagsprogramm. Neben den Schnuppervorlesungen und Projektpräsentationen konnten sich die Besucher auch an Infoständen des Student Service Center (SSC) und der Fachbereiche beraten lassen.
Statt Arbeitsproben Motivationsschreiben und Eignungsprüfung
Marita Bischoff vom SSC schätzte die Zahl der Besucher der Vormittag-Vorstellungen auf etwa 100. Auch am Nachmittag gab es viele Interessenten. Besonders aufgefallen ist ihr, dass dieses Jahr mehr Besucher kamen als im letzten Jahr. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass neuerdings in vier Medienstudiengängen keine Arbeitsproben mehr verlangt werden. Stattdessen zählen Motivationsschreiben und eine Eignungsprüfung“. Der Grund für diese Änderung ist, dass viele Bewerber im Frühjahr in der Vorbereitungsphase für das (Fach)abitur stecken und daher kaum Zeit haben, Arbeitsproben anzufertigen oder zusammenzustellen.
Die vier Medienstudiengänge, bei denen das neue Bewerbungsverfahren gilt, sind: Sound and Music Production, Interactive Media Design, Motion Pictures und Animation & Game. Bewerbungen für das Wintersemester 2014/15 sind noch bis zum 1. Juni 2014 möglich.
Studierende als Ansprechpartner
Auf der Infomesse dienten nicht nur das SSC und die Professoren als Ansprechpartner für Besucher, sondern auch die studentischen Studienberater der jeweiligen Studiengänge. Diese führten die Besucher über den Mediencampus und haben als Studiengangs-Insider Fragen beantwortet. Anschließend wurden die Studiengänge in einem jeweiligen Einzelvortrag von den betreuenden Dozenten wie zum Beispiel Prof. Dr. Andrea Krajewski vorgestellt.
Kenntnisse in Programmierung für IMD keine Voraussetzung
Die Zuhörer ihres Vortrages hatten unter anderem die Idee, Anne morgens vom interaktiven Teddy aufwecken zu lassen. Außerdem könne er ihr am Frühstückstisch Essensvorschläge machen und somit die Eltern entlasten. Durch das Beispiel mit Anne wurde den Zuhörern verdeutlicht, worum es im Studiengang Interactive Media Design geht. Anschließend erklärte Krajewski, welche Eigenschaften man als potenzieller Student noch besitzen sollte: Sprachliches und analytisches Talent oder die Fähigkeit, Ideen und Konzepte zu erdenken, zu formulieren und kreativ in Bild oder Ton umzusetzen. Auch mathematische und logische Fähigkeiten sind von Vorteil. Alles davon muss man aber nicht können, „sonst kann man hier gleich als Dozent anfangen“, so Krajewski. Es reiche schon, wenn der Bewerber eine dieser Voraussetzungen erfüllen kann.
Oft werde Krajewski gefragt, ob man für Interactive Media Design programmieren können muss. „Nein, muss man noch nicht, aber man sollte im Studium die Offenheit haben, sich mit Programmierung und Mathematik auseinanderzusetzen“, stellte Krajewski klar und ergänzt: „An Design, Management und Programmierung kommt man in den Projekten nicht vorbei. Ein Talent davon sollten Sie mitbringen.“
Wieso gerade der Studiengang Interactive Media Design? Campusreporterin Sonja Nowack hat bei den Zuhörern nachgefragt:
Praktische Prüfung und Interview
Anschließend erläuterte Krajewski, wie das neue Bewerbungsverfahren funktioniert. Anders als in den Jahren zuvor wird jeder, der bis zum Bewerbungsschluss (01. Juni) alle geforderten Unterlagen vollständig und korrekt eingereicht hat, zur praktischen Prüfung Anfang Juli eingeladen. Diese besteht aus einem Workshop (praktische Aufgaben alleine oder im Team) und einem Interview. Darin werden Fragen zum Workshop, zur Studienmotivation und zum Erfahrungshintergrund gestellt. Zum Interview dürfen die Bewerber auch Arbeitsproben wie etwa Zeichnungen, Apps, Konzepte oder Ideen für neue Produkte mitbringen.
Wie kam der Vortrag an? Campusreporterin Sonja Nowack hat bei den Zuhörern nachgefragt:
Gute Berufsaussichten für IMDler
Damit die potenziellen Studierenden einen Eindruck davon bekommen, welche berufliche Laufbahn mit dem Studiengang Interactive Media Design möglich ist, stellten sich fünf ehemalige IMD-Absolventen vor. Sie erzählten nicht nur von ihrem eigenen beruflichen Werdegang, sondern verrieten auch, was das Studium an der Hochschule Darmstadt gebracht hat. Dennis Praschak, der sich zusammen mit seinem ehemaligen Kommilitonen Sebastian Gerhard selbstständig gemacht hat, etwa: „Das Studium hier ist breit gefächert, man bekommt überall einen Einblick. Ich habe hier gelernt, Probleme zu analysieren und clevere Lösungen zu finden.“
Auf die Jobchancen angesprochen, gab IMD-Absolvent Christoph Diederichs zu, nach dem Studium nie eine Bewerbung geschrieben zu haben. „Durch Kontakte während des Studiums bin ich an meinen jetzigen Job gekommen“, so Diederichs. Und IMD-Absolventin Jannicke Ostoike ergänzt, dass das Studium „sehr verzahnt“ sei mit den Leuten aus der Praxis. „Ich wurde ständig gefragt, wann ich denn endlich mit meinem Master fertig sei.“ Zukünftige Studierende können sich also über gute Berufschancen freuen.
Sonja Nowack