Fachbereich Media räumt bei Lehrpreisen ab

Gute Lehrveranstaltungen hinterlassen bei Studierenden einen bleibenden Eindruck. Um solch hervorragende Vorlesungen, Seminare, Workshops oder Tutorien zu würdigen, verleiht die Hochschule Darmstadt jährlich Lehrpreise. Im ersten Schritt nominieren Studierende, Lehrende oder Mitarbeiter*innen besonders gute Lehrkonzepte. Im Anschluss wählt eine zehnköpfige Jury, bestehend aus Professor*innen, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Studierenden aus den Einreichungen die Preisträger*innen aus.

1. Preis geht an Carsten Spieß

Welche Gefahren lauern auf Journalisten im Netz? Wie geht Quellenschutz in Zeiten digitaler Überwachung? Und: Warum sollte sich ein Journalist mit seinem Informanten niemals in einer Tiefgarage treffen? Diese und viele weitere Fragen behandelt Carsten Spieß in der Lehrveranstaltung „Digitale Selbstverteidigung für Journalisten“ im Studiengang Onlinejournalismus. Er sensibilisiert die Studierenden für digitale Sicherheitsmaßnahmen, das Ausmaß der Internetüberwachung und verschlüsselte Kommunikation.

Die Inhalte vermittelt Spieß besonders praxisnah. Technische Vorgänge und abstrakte mathematische Themen werden für die angehenden Journalist*innen sogar körperlich greifbar. Um zu erklären, wie das Internet funktioniert, unternimmt Spieß mit den Studierenden einen „Internet-Spaziergang“ über den Campus. Die Studierenden nehmen dabei Rollen wie Browser, Provider oder Router ein. Und mit Vorhängeschlössern, passenden Schlüsseln und Briefumschlägen veranschaulicht Spieß die Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen. Für diese Lehrleistung erhält Spieß den 1. Preis des Lehrpreises 2019.

„StadtWerkstatt Medien“ und „Software-Engineering“ teilen sich den 2. Preis

Prof. Dr. Manfred Loch (zweiter von rechts) gratuliert Aleksandar Vejnovic, Prof. Sabine Breitsameter und Klaus Schüller zur Auszeichnung.

„StadtWerkstatt Medien“ aus dem Fachbereich Media ist ein Lehrprojekt im Master-Sudiengang International Media Cultural Work. Prof. Sabine Breitsameter inszeniert gemeinsam mit ihren Co-Dozenten Klaus Schüller und Aleksandar Vejnovic sowie Studierenden aus mehr als 20 Nationen kulturelle Workshops. Das Besondere: „StadtWerkstatt Medien“ ist eine Kooperation mit der Stadt Dieburg. Die Workshops finden mitten in Dieburg statt, so dass auch Einwohner*innen mit einbezogen werden. Auf diese Weise erleben sie digitale Medien und ihr schöpferisches Potenzial hautnah. Die Studierenden entwickeln  medienästhetische Konzepte, die sie in einem professionellen Team umsetzen. Sie planen das Projekt, setzen es um und kuratieren es – so, wie es die Absolvent*innen möglicherweise auch im späteren Berufsleben tun werden. Die Ergebnisse der Workshops werden in einer Medienskulptur im Museum Schloss Fechenbach ausgestellt. Die Jury würdigt das anspruchsvolle Gesamtkonzept, die aktive Einbindung des gesellschaftlichen Umfelds und die große Öffentlichkeitswirkung.

Ebenfalls einen 2. Preis erhielt Prof. Dr. Kai Renz aus dem Fachbereich Informatik für seine Vorlesung „Software-Engineering“ im Bachelor-Studiengang Mechatronik. Er möchte den Studierenden auf diesem Gebiet eine solide Basis vermitteln, da Kenntnisse im Bereich Programmierung und Software maßgeblich für den späteren beruflichen Erfolg seien. Renz greift dabei auf interaktive Methoden zurück und integriert Hörsaal-Experimente in seine Vorlesung.

Zum ersten Mal: Sonderpreise für studentische Tutorien an der h_da

Erstmals vergibt die Jury zwei Sonderpreise an studentische Tutorien. Studentin Annika Brüning aus dem Trainerpool der h_da erhielt einen Preis für die Workshop-Reihe „wo*man@h_da“. Die Veranstaltung will Rollenklischees abbauen und Frauen in den MINT- und Wirtschaftsstudiengängen fördern.

Der zweite Sonderpreis geht an Student Loic Donald Waffo Mekondjou aus dem Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik. Er leitet die Tutorien Technische Mechanik 1 bis 3 und Strömungsmechanik. Die Jury lobt die Verknüpfung der Lehrinhalte mit Beispielen aus der Praxis.

Tag der Lehre an der h_da

Die Lehrpreise werden am Tag der Lehre an der h_da vergeben. Sie sind mit 6.000 Euro und zweimal 3.000 Euro dotiert. Die Sonderpreise für studentische Tutorien beinhalten ein Preisgeld von jeweils 500 Euro.  Prof. Dr. Manfred Loch, Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten sagt: „An unserer Hochschule gibt es viele Konzepte und Projekte in der Lehre, die sich durch eine hohe Qualität und eine didaktische Wissensvermittlung auszeichnen, die neugierig machen und von denen man sich gerne inspirieren lässt. Diese Konzepte und Projekte möchten wir alljährlich am Tag der Lehre sichtbar machen und wertschätzen.“