„Es wächst zusammen, was zusammen gehört“
Ein Beitrag von
Samstag, 27. April 2013
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
„Aftermath“ ist von nun an auch für den Schwerpunkt „Animation and Game“ des Studiengangs Digital Media geöffnet.
Sie sitzt gespannt auf ihrer Position und wartet auf ein bestimmtes Geräusch. Darauf, dass die Tür in der Wohnung nebenan zuschlägt. Als das ersehnte Geräusch endlich ertönt, läuft sie in den nächsten Raum und wirft die Mikrofone an. Aufmerksam verfolgt sie jedes Wort, das im Nebenzimmer gesprochen wird und macht sich Notizen.
So spannend fängt der Kurzfilm von Emanuel Brod an, der bei „Aftermath“ den ersten Platz holte. Das Projekt realisierte Emanuel Brod bereits im vierten Semester, Der Schnitt zog sich über ein dreiviertel Jahr hin, weil er nebenher noch andere Projekte verwirklicht hatte, unter anderem „100% BIO“, der bei der Visionale Frankfurt den zweiten Platz belegte. Weitere drei Monate nahm das Sounddesign in Anspruch. „Das schwierigste an der Organisation war, dass wir eine Wohnung fast komplett einrichten mussten“, erzählt Emanuel Brod über die Produktion. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Mit dem ersten Platz sicherte er sich neben einem Pokal ein Jahresabo für die Zeitschrift „Film und TV-Kameramann“.
„Aftermath“ – das bedeutet Nachwirkung/Nachspiel und steht für die Nachlese zu studentischen Videoproduktionen des vergangenen Semesters. Studierende können dabei ihre Projekte einreichen, die dann im Campuskino einem Fachpublikum, bestehend aus Kommilitonen und Professoren, vorgestellt werden. Ziel ist es, sich gegenseitig Anregungen und Tipps zu holen. Das Ganze wurde vor einigen Jahren von Studierenden ins Leben gerufen und findet in jedem Semester am Mediencampus statt. In den vergangenen Jahren hatten Frank Brehm und Frederic Merten die Organisation der Veranstaltung übernommen, doch bereits bei diesem „Aftermath“ bekamen sie tatkräftige Unterstützung von ihren Nachfolgern Clara Hüneke und Christoph Bockisch, beide im zweiten Semester Digital Media mit Schwerpunkt Video.
Eingereicht wurden dieses Mal 28 Kurzfilme. Eine Neuerung gab es: Von nun an wird es auch den Studierenden des Schwerpunktes „Animation and Game“ ermöglicht, ihre Arbeiten zu präsentieren. Wahrgenommen wurde diese Chance bislang nur von einem Bewerber, aber die neuen Veranstalter Clara Hüneke und Christoph Bockisch hoffen, dass dieses Angebot zukünftig mehr nachgefragt wird. „Es soll fachübergreifend sein“, begründet Clara Hüneke diese Modifikation. Und auch Christoph Bockisch steht dieser Entwicklung positiv gegenüber: „Es wächst zusammen, was zusammen gehört.“
Der zweite Platz ging an Hanna Weller für ihr Video mit dem Titel „Zeitsprung“, das von einer Liebesgeschichte handelt. Hanna Weller erhielt für ihr Werk zwei Freikarten für das Filmmuseum in Frankfurt am Main. Den Werbespot für ein italienisches Restaurant in Frankfurt am Main wählte das Fachpublikum auf den dritten Platz. Das Werbevideo „Buzzano“ wurde von Michael Throne eingereicht, der nun zwei Kinofreikarten gewonnen hat.
Gewählt werden die Sieger vom Publikum, das sich auf jeweils drei Favoriten festlegt und dementsprechend Punkte vergibt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Zufrieden mit den Leistungen seiner Kommilitonen zeigte sich Christoph Bockisch: „Ich hatte den Eindruck, dass das Niveau dieses Mal sehr hoch war.“
Sonja Nowack