Influencer Marketing aus Unternehmenssicht mit Daniel Abel (Fitjeans)
Influencer sind die "neuen Stars im Marketing". Daniel Abel (Fitjeans) berichtet von Influencer Marketing aus Unternehmersicht und gibt Tipps und Tricks.
Ein Beitrag von Alina Pfeufer
Mittwoch, 5. Dezember 2018
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
BibisBeautyPalace, Zoella und Sami Slimani sind Namen, die heutzutage jeder kennt. Die sogenannten Influencer sind die „neuen Stars im Marketing“ und beeinflussen Kinder und Jugendliche maßgeblich. Einer Umfrage zufolge wollten 2016 sogar 75 Prozent aller befragten Jugendlichen Influencer werden – 2018 mag die Zahl noch viel höher sein.
Bei dem fünften Media Monday besuchte uns Daniel Abel, Brand Manager bei Fitjeans und Marketing Consultant bei der Rucksackmarke Douchebags. Nur für uns kam er von Oslo zum Mediencampus in Dieburg und berichtete von seinen Erfahrungen im Influencer Marketing.
Die Macht der Influencer
Im Vergleich zu Prominenten haben Influencer entscheidende Vorteile, die sie für Unternehmen besonders interessant machen: Sie kommunizieren wesentlich authentischer, fungieren beinahe wie ein Freund und sind damit näher an der Zielgruppe. Diese vertraut der Meinung des Influencers, da er Experte für gewisse Themen ist und Produkten und Marken eine persönlichere Note gibt. „Wenn er richtig ausgewählt ist, ist die Message powerful und Kaufentscheidung einfacher“, so Daniel Abel zur Macht der Influencer.
Was ist ein „guter“ Influencer?
Nicht immer sind nur Zahlen ausschlaggebend: Auch kleinere Influencer können ihren Reiz für Unternehmen haben, denn das „Girl next door“ hat häufig mehr Charme und passt besser zur Marke als der unnahbar scheinende Influencer mit mehreren Millionen Abonnenten. Zu viele Kooperationen mit vielen unterschiedlichen Brands sind ebenfalls ein Ausschlusskriterium für Daniel Abel, da dies nicht mehr authentisch wirkt. Wichtig ist zudem ein Blick in die Insights der Business-Profile: Aus welchem Land kommen die Follower, wurden sie eventuell gekauft? Wie hoch ist die Engagement Rate? Wie viele Abonnenten sind männlich, wie viele weiblich?
Der Hauptanteil des Influencer Marketings besteht Daniel Abel zufolge aus Key Market Influencern. Diese haben 200.000 – 1 Millionen Abonnenten und sind für Unternehmen „affordable“. Darüber hinaus gibt es weitere Abstufungen, die Daniel Abel in seinem Vortrag erläuterte. Aus Unternehmersicht ist es seiner Erfahrung nach auch sinnvoll, die Kommission pro Sales/Time nicht zu lange hin zu ziehen: 3-7 Tage sind hier empfehlenswert, andernfalls kann eine Influencer Kooperation für Unternehmen „zu teuer“ werden.
Rechtliche Grauzonen
Ein sehr aktuelles Thema in der Influencer Branche sind Werbekennzeichnungen. Nachdem Influencer zum Teil verklagt wurden oder sich noch in Gerichtsprozessen befinden, gibt es in Deutschland nun sehr konkrete Regelungen. Hierzulande muss die Werbung nicht nur über dem Bild gekennzeichnet werden, sondern zusätzlich noch vor der eigentlichen Bildbeschreibung. In anderen Ländern gibt es andere Gesetze, denen sich Unternehmen und Kooperationspartner bewusst sein müssen. Daniel Abel sieht diese Entwicklung kritisch, da nicht mehr deutlich wird, was die Absichten hinter einem Post sind – selbst geschenkte Produkte ohne Provision fallen unter diese Regelung.
Wir danken Daniel Abel für seinen informativen Vortrag mit seinen spannenden Einblicken in die andere Seite des Influencer Marketings. Unser nächster Gast ist Paul Jens, Geschäftsführer bei Hater Cater, der über Fake News spricht und die Rolle der Journalisten beleuchtet.