DKMI: Die neue Forschungsgruppe für Digitale Kommunikation und Medieninnovation
Eine neue Forschungsgruppe wurde an der Hochschule bewilligt. Ein kleiner Einblick hinter die Kulissen der Forschungsarbeit.
Ein Beitrag von Paula Pacher
Donnerstag, 18. Januar 2018
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Vor kurzem wurde eine neue Forschungsgruppe für Digitale Kommunikation und Medieninnovation bewilligt. Doch wie entsteht solches sogenanntes Forschungszentrum? Was sind die Aufgaben und Strukturen? Ein kleiner Einblick hinter die Kulissen der Forschungsarbeit.
Forschung ist auch an Hochschulen für Angewandte Wissenschaft eine wichtige Aufgabe – allerdings fehlte bislang eine grundständige Finanzierung der Infrastruktur. Das Land Hessen stellt nun ein Budget hierfür bereit. Ziel dabei war, themenbezogene Forschungsgruppen zu fördern, die durch die verbesserte Infrastruktur leichter Forschungsprojekte akquirieren und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern können. Im Idealfall entstehen dabei auch weitere Promotionszentren.
Wie kommt ein Cluster zusammen?
Da die Mittel im Wettbewerb vergeben wurden, hat das Institut für Kommunikation und Medien (ikum) am Mediencampus einen Antrag koordiniert. Am Ende fanden sich etwa 30 Wissenschaftler/innen aus fünf verschiedenen Fachbereichen zusammen, die an der Arbeit interessiert waren. Der größte Teil der Professoren kommt aus dem Fachbereich Media, doch sind auch die Fachbereiche Wirtschaft, Soziale Arbeit, Gesellschaftswissenschaften und Informatik vertreten.
Was passiert inhaltlich im DKMI?
Das Forschungszentrum betreibt angewandte Forschung zu den drei Schwerpunkten Medien, Lernen und Daten. Ziel ist es, die Zukunft der Kommunikation und Medien zu erforschen – und welche Auswirkungen diese auf Gesellschaft, Organisationen und den Einzelnen haben. Dafür finden sich im DKMI Experten der einzelnen Themen zu ganz unterschiedlichen Teams zusammen – in Interessengruppen, die beispielsweise Tagungen organisieren, gemeinsam publizieren und vor allem Drittmittelprojekte zu gewinnen versuchen. Wichtig hierbei ist es, dass Verbindungen unter den Themen geschaffen werden, um somit ein Gesamtbild des Forschungsgebietes zu erhalten.
Wie ist das Vorgehen in den einzelnen Schwerpunkten?
Die ersten Schritte wurden in allen drei Bereichen schon getan. Es ist zu Beginn eines solchen Clusters grundlegend, dass sich die Forschenden fachlich besser kennenlernen und dass Forschungsausschreibungen wahrgenommen werden, sich Teams bilden. Mehrere Anträge und Ideenskizzen wurden bereits eingereicht. Eine beschäftigt sich beispielsweise mit der Digitalisierung der Arbeit und der Frage, wie Mitarbeitende in Unternehmen und Verwaltungen diese Entwicklung mitgestalten können und sich selbstbestimmt weiter qualifizieren können. Ein anderer Antrag beschäftigt sich mit dem Einsatz von Algorithmen im Gesundheitswesen. Da es dabei immer um angewandte Forschung geht, werden solche Projekte von den Wissenschaftlern gemeinsam mit Unternehmen oder Verwaltungen konzipiert. Wenn alles gut geht, kommen auf diese Weise neue Forschungsprojekte ins Cluster, in denen dann typischerweise auch Masterstudierende und Doktoranden beschäftigt werden.
Klar ist schon jetzt, dass das Forschungszentrum durch seine Grundfinanzierung zwei neue Forschungslabore einrichten kann: Das “Media Experience Lab”, welches unter anderem der Forschung an 360°-Grad-Videos und 3D-Sound dient, und das “Media Innovation Lab”, welches unter anderem Design-Thinking-Prozesse ermöglicht und Themen wie Arbeitsplätze der Zukunft bearbeiten wird. In den nächsten Tagen werden zudem die Ausschreibungen für zwei Mitarbeiter für die Grundlagenarbeit im Cluster veröffentlicht.
Und die Zukunft des DKMI?
Schon jetzt wird deutlich, dass durch das Zentrum ganz neue Kooperationen zwischen Forschenden intern und mit externen Partnern zustande kommen. Das Ziel für dieses Jahr ist, die Labore einzurichten, die Stellen zu besetzen und vor allem durch Drittmittelerfolge die Forschung weiter voran zu bringen. Zudem organisiert das DKMI eigene Tagungen oder ist Kooperationspartner. In drei Jahren wird es dann eine Evaluation durch das Wissenschaftsministerium geben.
Interessenten, die mit dem Forschungszentrum zusammenarbeiten möchten, können sich gern an den Sprecher, Prof. Dr. Thomas Pleil (thomas.pleil@h-da.de), wenden.
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