Die Berufsfelder einer angewandten Linguistin
Beim zweiten ScienceWednesday in diesem Semester konnte der Mediencampus die angewandte Linguistin Dr. Karolina Suchowolec in der Mittagspause begrüßen.
Ein Beitrag von Laura Schott
Donnerstag, 25. Mai 2017
Mediencampus der Hochschule Darmstadt
Wenn man Studenten fragt, was die Tätigkeiten einer Linguistin seien, stößt man oft auf viele Fragezeichen und Unsicherheit. Um diese Unklarheiten zu beseitigen, war Dr. Karolina Suchowolec vom Institut deutscher Sprache in Mannheim zu Gast in Dieburg und stellte die Aufgabenfelder einer angewandten Linguistin vor. Sie zeigte in dem 45-minütigen Vortrag nicht nur Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung, sondern stellte auch ihren individuellen Berufsweg und die darauf basierenden Erfahrungen vor.
Zunächst begann die angewandte Linguistin in einem Unternehmen der Maschinenbau-Branche. Maschinenbau und Linguistik – wie passt das zusammen? Karolina Suchowolec beschäftigte sich sehr mit der Fachsprachenforschung und der Kommunikation zwischen Experten eines bestimmten Fachgebietes. Dabei geht es darum, die verschiedenen Bezeichnungen eines Gegenstandes, beispielsweise in einer Bedienungsanleitung, zu vereinheitlichen und eine Sprachstandardisierung zu erreichen. Dadurch wird die Gebrauchsanleitung schneller verständlich.
Ihren weiteren Berufsweg setzte die noch recht junge Dr. Karolina Suchowolec auf wissenschaftlicher Basis fort. Sie erklärte, wie sie in ihrer Doktorarbeit verschiedene Textbewertungen von Autoren zusammengestellt und analysiert, diese Daten gesammelt und systematisch zusammengetragen hatte. So konnte sie ein Modell zur Veränderung der Sprachpraxis entwickeln.
Der letzte Teil des Vortrages handelte von ihrem jetzigen Aufgabengebiet am Institut deutscher Sprache in Mannheim. Dort ist sie in der Abteilung für Grammatik tätig und für die Darstellung der Ergebnisse aus Grundlagenforschung zuständig. Suchowolec modelliert dabei eine Konzeptstruktur, eine Art Wörterbuch. In diesem werden unter anderem Schreibweisen vordefiniert und mehrere Definitionen für einen Begriff niedergeschrieben. Ihr Fazit ist, dass Grundlagenforschung und angewandte Forschung zusammen einen Mehrwert haben, den man unbedingt nutzen sollte.
Nächsten Mittwoch am 31.5. geht es weiter mit Teil drei unserer ScienceWednesday-Reihe und dem Thema „BYOD“, was „Bring Your Own Device“ bedeutet. Den Vortrag findet ihr wie immer in der Mittagspause um 13:30 Uhr im Raum F14/14. Für Speis und Trank ist auch gesorgt 😉
Fotos: Steven Wolf